Liebe Mitglieder und Freunde der deutschsprachigen Gemeinde in Estland!

Unser Kirchengemeinderat hat am Samstag, dem 8. März 2014, getagt, und ich möchte Ihnen und Euch aktuelle Informationen, die weiteren Planungen für das laufende Jahr und Beschlüsse, die der Gemeinderat als Ergebnis seiner Beratungen gefasst hat, mitteilen:

Zunächst freuen wir uns über das stetige Wachtsum unserer Gemeinde. Relativ gesehen ist das in Prozenten stets eine beeindruckend große Zahl, absolut gesehen sind wir noch immer eine kleine Gemeinde innerhalb der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche. Insgesamt haben wir 117 Mitglieder. Hoffnungsvoll ist, dass auch weiterhin die Zahl der Taufen und Neueintritte die Zahl der Abgänge durch Wegzug, Austritt und Tod übersteigt. Unsere Gemeinde befindet sich nach wie vor im Wachstum, und Dank Ihrer und Eurer Spenden haben wir es bisher trotz unserer überschaubaren Größe geschafft, alle Projekte aus Spenden, Unterstützungen von Partnerorganisationen und Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren. Zuletzt war es ein „neues“ gebrauchtes Gemeindeauto. Das kleine symbolische Gehalt, das die Gemeinde dem Pastor zahlt, die Miete für die Gemeinderäume sowie für die Kirchenräume unserer estnischen bzw. estlandschwedischen Gastgemeinden in Tartu und Tallinn sind für das laufende Jahr gesichert. Der statistische Rückblick des Gemeinderates war demgemäß von großer Dankbarkeit geprägt.

Blick über die kleine Wiek in Haapsalu (Foto: Micha Strauss)

In unserer Mitgliederstruktur ist in den letzten Jahren ein allmählicher Wandel eingetreten: Während in den 90er Jahren die Sammlung der Deutschsprachigen Estlands, darunter viele Russlanddeutsche, die Gemeinde prägte, sind wir heute ein bunter Mix aus Bundesdeutschen, Russlanddeutschen, Deutschbalten und Esten. In der Gemeinde sind darüber hinaus Dänen, Finnlanddeutsche, zu Gast kommen Liechtensteiner, Schweizer und Österreicher. Uns eint neben unserem Glauben ganz in Martin Luthers Sinne der Wunsch nach Verkündigung in unserer deutschen Muttersprache. Viele junge Familien mit Kindern kommen zu unseren Veranstaltungen, besonders zu den Familien- und Kindergottesdiensten sowie Freizeiten. Der eingeschlagene Weg in der Gemeindearbeit bestätigt sich als richtig und wird weiter beschritten.

Die Grundungsgeneration der vorwiegend russischsprachigen Mitglieder, soweit sie nicht nach Deutschland ausgewandert sind, ist heute in einem Alter, das es Ihnen schwer möglich macht, an vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Wir wollen dieser Tatsache, wie beschlossen, mit mehr Hausbesuchen begegnen und darüber generell die Arbeit im russischsprachigen Gemeindeteil und in Nordostestland verstärken. Wir haben bereits auf unserer letzten Gemeindexkursion zu den Deutschen Vereinen in Jõhvi und Narva Kontakt aufgenommen und möchten die gemeinsame Arbeit intensivieren. Zum Ende des Jahres werden wir deshalb eine Gemeindesekretärin / einen Gemeindesekretär einstellen, die / der nach Möglichkeit nicht nur Estnisch und Deutsch beherrscht, sondern vor allem als russische Muttersprachlerin bzw. russicher Muttlersprachler bei der Verbesserung unserer Preditübersetzungen, unseres Internetauftritts auch auf Russisch und bei der Betreuung und der Kontaktpflege mit den Deutschen Kulturvereinen im Nordosten Estlands Pastor Matthias Burghardt unterstützend zur Seite stehen soll. Wir bitten Sie und Euch auch für dieses neue Projekt um Spenden. Der HERR segne Geber und Gaben!

An unsere Gemeinde richtet der Gemeinderat folgende Bitte: Pastor Matthias Burghardts Frau Anne ist derzeit beim Lutherischen Weltbund in Genf tätig. Wir möchten Matthias gerne soweit es geht, den Rücken freihalten, damit er im Herbst mehr Zeit mit seiner Familie verbringen kann. Unsere Gemeindeveranstaltungen laufen aber weiter, und Matthias ist für die regelmäßigen Gottesdienste und Kindergottesdienste vor Ort. Der Gemeinderat bittet aber darüber hinaus alle Mitglieder, zum Beispiel bei der Vorbereitung des Kirchenkaffees, den Freizeitvorbereitungen, bei den Kindergottesdiensten und allen weiteren Gemeindeveranstaltungen mit anzupacken, um Matthias in dieser Zeit zu entlasten.

Für 2014 ist in puncto Veranstaltungen über das regelmäßige Programm hinaus neben einer Familienfreizeit Ende Mai und einer Gemeindefreizeit oder -exkursion im September sowie dem Martinslaternenumzug im November noch eine Exkursion in der Osterzeit nach Nordostestland geplant. Näheres folgt wie immer per Email oder über den Gemeindebrief wie auch hier auf der Homepage.

Abschließend hat der Gemeinderat mit großer Freude beschlossen, in Haapsalu an der estnischen Westküste (Kreis Läänemaa) ab September eine Filialgemeinde ins Leben zu rufen.

Mit herzlichen Grüßen im Namen des gesamten Kirchengemeinderates

Ihr / Euer

Frank Borchers